27. Februar 2019

dieb III




dem februar
von der sonne
meinem leben
ein paar stunden
den kleinen eidechsen
ihr verborgen sein

all das
nahm ich mir
warte seither
zufrieden
auf meine strafe


© schneewanderer



13. Februar 2019

verweildauer

 


irgendein zuständiger war um die trauer wissend, obwohl sie nie gelehrt wurde.

in ein paar monaten wäre die frist vorbei, der stein nur noch geschichte.
zum glück für uns menschen, zu unserem nachteil bliebe da noch das erinnern.
der erhobene arm mit dem kochlöffel als pädagogische verlängerung, ihr einschlafen
im sessel nach fünf kindern und einem leben mit verantwortung als naturgesetz.

manchmal ist er da der drang goldene paläste zu denken für sie, jene ohne ausgang.
aber das erinnern ist näher, die trauer immer noch.

auch ohne ihren grabstein, dem verweilen auf absehbare zeit.
weil ihr mann sich ermutigt hat zu leben nach ihr, fast zwanzig jahre.
manchmal legt er seine hand auf den stein, ich bilde mir ein lächeln auf seinem gesicht ein:
bald sagt er dann.

meinen eltern


© schneewanderer



3. Februar 2019

besondere merkmale




narbe auf dem linken handrücken
stetig nachlassendes gottvertrauen
der drang nach worten

irgendwer
irgendwann
irgendwie

drückt mir
seinen stempel auf

aber bis dahin
wähle ich
die farbe


© schneewanderer