27. Juli 2010

schauen III




das jahr
das alte
es wäscht
sein haar
vor dem
gehen

die wolken
die grauen
sein kamm

ein
trockenes
tuch
mein
wunsch

für den
der geht
für den
der kommt


© schneewanderer


schauen II




in die nacht
auf eine lampe
unter der
gelesen wird

auf die dächer
weiß vom frost


bin froh
über meine
ungeduld
den tag endlich
sehen zu können

zu schreiben
statt
zu lesen

vielleicht darum
das wachsein
um dir
von all dem
erzählen zu können


© schneewanderer


strümpfe




keinen habe
ich mehr
zu viele
weihnachten
seither

meine großmutter
schenkte jedem ein paar

seit langem
schon wieder
kalte füße
übers jahr

aber ich sehe
sie immer noch
stricken
um dann im sessel
einzunicken


© schneewanderer


ortswahl




hier werde ich alt
unter uns
neben dir

kein anderer ort
der mir gefiel

hier darf ich fallen
dir ins wort
neben dich
unter uns


© schneewanderer


dezember, der zwanzigste




kälte schneidet
tief in dich
das morgenrot

hellblau
deine
wunde
tag

dort hinein
verlor sich
dieses gedicht


© schneewanderer


schauen




eigentlich ist es zu früh
zum schauen

nur mäßig bin ich irritiert
vom hoffnungsvoll
leuchtenden weihnachtsschmuck
in den fenstern

weit hinter
den letzten häusern
ähnelt die straße
einem verirrten glühwurm

beruhigend zu wissen
daß keiner diesem moment
etwas antun kann

außer mir
und meinen
ersten beiden
sätzen die ich
heute sprechen werde:

ich muß los
ich liebe dich


© schneewanderer


abschied/einer/keiner




wirst du träumen
in der letzten nacht hier?

vom garten
dem schnee
dem ihm der
hagel brachte
mitten im sommer?

oder von den
tanzenden mardern
oben auf dem dachboden?

unendlich viel
steht dir bevor
zu träumen davon

vielleicht das erste
vielleicht das schönste

aus allem
wird alles werden
traum und gelebtes


© schneewanderer


das eine ankommen




ein leichtes ist es
nach all dem schweren

hier werden
wir bleiben
unter uns

in diesen leben
von denen keines
mehr ganz
dem einen
noch gehört

aber davon
können wir lieben


© schneewanderer


der eine abschied




wir finden sie wieder
diese heimat auf zeit
die weinberge
die wälder

immer wirst du
die kirchenglocken hören
so wie ich sie höre gerade
beim schreiben


wir finden uns wieder
vor einem anderen
feuer sitzend:
wir, die wir fortgehen
hin zu uns


© schneewanderer


im regenbogen




das heute ist keine farbe mehr
gestern schimmert durch alles
ein langer weg zurück den ihr geht

wollen wir ihn begreifen
bleibt er uns verwehrt


bei der hand nehmen
diese leben
diese wundervollen
gelebten leben

ein stück mitgehen
um selbst zu begreifen

für dani


im haus regenbogen werden demenzkranke
alte menschen betreut - auch von meiner schwester


© schneewanderer


heldenhaft




wenn der mut
den verstand
einsperrt

solange
bis keiner
von beiden
mehr gebraucht wird


© schneewanderer


warst du es jahr?




mich ungefragt
älter gemacht
klüger um ein wenig
um einiges ärmer

warst voller lärm
am anfang
hast dich gewehrt
neu zu sein
voller hoffnung

bist leiser geworden
kaum mehr auszumachen
in diesen wenigen tagen
die dir noch bleiben
aber jede stunde
war unsere


© schneewanderer


dahin wo sommer war




kehren wir nie mehr zurück
nicht unter diese eine sonne
nicht in diese leichten tage

schwerer das licht
bis es fehlt

aber dann liegt
das erinnern
neben uns
keinem halm
das grün krümmend

all die tage
da der sommer
noch nicht wußte
warum wir ihn begehrten


und wir zu scheu
es ihm zu sagen


© schneewanderer


amsel




noch immer
bist du da
aufgeregt
ein auf
vom kopf
ein ab
bis zur
schwanzfeder

sei unbesorgt
die katze
ist ermahnt
den frost
bat ich
zu warten

einen apfel
lege ich ins gras
dahin wo sommer war


© schneewanderer


vom schreiben




dieser herzschlag nur
läßt es zittern
macht es ruhiger

selten
sind wir
uns näher
weiter entfernen
wir uns nicht
als um dieses maß
an besser nicht gesagtem


© schneewanderer


auf der ravensburg bei sulzfeld




nie reichen
die augen
meine
unsere
bis hinter
alle hügel

der eine
bleibt verborgen

wäre es
der letzte
immer und
immer wieder
müßte ich
ihn suchen

aber es ist
der erste

nimmt an die hand
seine brüder
ist unterwegs zu mir


© schneewanderer


im watt III




mit leuchtenden augen
zeigst du mir die auster
in deinen händen


das wasser
kommt zurück
laß uns gehen

laß uns warten
bis es da ist

die zeit
ein lebendiges
wesen

wir sollten sie
zurückbringen

dahin
wo sie
uns fand


© schneewanderer


glückliche kindheit




alle fragen
in frage stellen
alle antworten

groß werden dabei
nie erwachsen


© schneewanderer


schloß lütestburg/ostfriesland im herbst




verwaist alle wege
den bäumen gleich
nehmen die gräber
geduldig die
jahreszeiten hin

was bliebe uns übrig
als es den scheuen
enten nach zu tun?

aufzuschrecken
berührt ein
totes blatt
die wasser


© schneewanderer


im watt




käme sie
wider erwarten
unerwartet
die flut

was würden
wir tun
weit draußen
wo kein meer mehr
wo kein land mehr?

meer werden
sein kleinster
tropfen

verläßlicher grund
für die ewigkeit


© schneewanderer


ewiges meer / ostfriesland




getränkt in schwarz
erde und wasser

unsteter wind
zwischen den
mühsamen bäumen

vermeintlich sicher
unser schritt
ähnlich diesem
himmel aus blau

aber den möchte
ich zeigen
den kleinen birken

schaut hin
diesen weg
dürft ihr gehen


© schneewanderer


dornum - st. bartholomäuskirche




der erde weniger
vertrauend als
dem wind
schenkte man
dem glockenturm
füße anstatt höhe



vor augen nun
was sonst ewig
ausgesetzt dem wind



vor der buche
- bäume werden
herrlich im alter -
die alten grabkreuze
aus metall

einfarbig sind sie
geworden die zeichen:
die des lebendigen
die des verschwindens

ein grün
unüberhörbar
bis hinein in meinen
stummen blick


© schneewanderer


dornumersiel - am fenster stehend




die krähen gegenüber
schwarzer schlußpunkt
im roten klinker

mit sonst nichts
teile ich den horizont

außer mit ihnen
und den möwen

die inseln

sandig
vorgelagert

ahne ich nur


© schneewanderer


wir sind




sterbliche
alltägliches

unser leben
alle tage

weil wir
wir sind


© schneewanderer


floß




beides ist möglich
halt finden
halt verlieren

meer sein
sein wasser
seine sonne

nachts kommen
die fische hervor
aus den tiefen

uns zu sehen
während wir
schlafen

was sich da verirrte
auf zerbrechlichem

für die bärin


© schneewanderer


oboe - fagott - gedicht




dieser eine fehler
immer wieder

in jedem ton
in jedem wort

angewiesen sein
auf dieses hören
zwischen jedem ton
zwischen jedem wort

ewiger makel
dauernder grund
zu schreiben
zu schweigen
zu hören


© schneewanderer


halten wollen




warst nicht bereit
zu gehen
irgendeiner
bat dich darum

einer ohne farben
einer mit der
einen nur

wenn ich
dein laub
sammle
kommst du
wieder herbst?

bis dahin schlafe
unter laken
die das jahr
dir bereitet


© schneewanderer


oktoberbitte




bleibt doch ihr sterne
wäret hilfe bei tag

müßte nicht
schauen
und
schauen
nach eurem
verschwinden

aber ich kann
nicht halten
eure kalten
klaren hände

und anstatt
den himmel
zu bemühen
schreibe ich
euch unterm frost


© schneewanderer


bremsweg XIV




einen
sah ich lebend
einen
sah ich tot

nur zeit trennt euch
vergangene
bevorstehende

zeit die mir bleibt
zu schreiben
über euch einjährige

alle zeit vor euch
alle zeit nach euch

darüber wächst mir fell
hellbraunes fell
daß mich nicht friert
in dieser zeit


© schneewanderer


seßhaft




mir diese stunde vorstellen
dich hat der schlaf
noch einmal gefunden

wie gut ihr
zueinander paßt

drehst du dich um
bin ich da

sicher wie der tag

in seinem kommen
seinem gehen


© schneewanderer


bremsweg XIII




kann dir nicht folgen
keinem von euch

schon sicher

welch falsches
wort zur natur

schaust du dich
noch einmal um
mein grauer
alter fuchs

ja - ich schon wieder


einer der sieht
weil er gesehen wird


© schneewanderer


im apfelbaum




(in jena - am tag der deutschen einheit 2009)

die saale sah er nie
einzig den blick
auf dächer und fuchsturm
teilen sich
mensch und baum

als ich die leiter
an ihn lege
der gedanke:

vor zwanzig jahren
reifte die scham
bis ins rot
bis sie fiel
die faule frucht

um diese eine spur behutsamer
trenne ich nun apfel vom baum


© schneewanderer


trost




schlaf geworden
das warten
auf dich

wach geworden
von deinem finden

weiter
entfernen
wir uns nicht
als um diese
jahre nach
mitternacht


© schneewanderer


kassel, frankfurter straße


dich gemieden
wo es ging
wie ich ging

deine hand
schlug ich aus
den kleinen finger nur
nahm ich
folgte ihm

weil er
nach bäumen roch
nach fluß und frieden

einmal wirst du
leiser werden
grüner

bemerken
was neben dir erwuchs

© schneewanderer

streben III




nimm platz
neben mir
jahr

nur diese
eine stunde

noch lockt der garten

deine kinder waren da
wollten nicht gehen
wollten nicht kommen

ürbrig sind wir

einer der zählt
einer der gezählt wird


© schneewanderer


siebenschläfer




wurdest maus genannt
für tot befunden
auf den ersten
flüchtigen blick

die füße taten es
den augen nach

warst sonntag
herbstmorgen
mit dem hang
zum sommer hin

warst baum
und hecke
fell im feuchten
wir nur gäste
dem sommer
lebewohl sagend




© schneewanderer


wöschbach/pfinztal




über uns
nur der himmel
das immer wieder
unerwartete maß
an sternen
an staunen

unter ihnen wir
das größte
der kleinste

der mensch

für britta und stefan


© schneewanderer


tiefenbach XI




wer wird dich wecken
ist sie fern - die kirche?

wo soll ich
dich suchen
ist er mit ihr
gegangen - der garten?

sie waren eins
glockenschlag
und holunder

wir werden sie
wickeln in
weiche tücher
wie zerbrechliches

in händen halten
schließen wir
ein letztes mal
die türe


© schneewanderer


ein jahrhundert und ein halbes




die väter
nimmt man sie
ihre leben mal zwei
so lautet das ergebnis

so weit
sind sie
gekommen

bis hierher
bis zu uns

irgendwann
gehen sie weiter

werden was sie
schon immer waren

trauer und lächeln

in ihre fußstapfen
rinnt das erinnern


© schneewanderer


freiheit/variation




dich küssen
oder nicht
im schlaf
oder im
wachen

das muß sie sein
so ist sie

stellt sich
jedesmal
in frage
bei dieser frage


© schneewanderer


graureiher




eine dünne linie nur
gerade gebogen
nur durch meinen blick
schmal und spitz
grau im weiß

so kommt er
daher der tod

schnellster
unter den
schnellsten
selbst noch
im verharren


© schneewanderer


langhurst XII




als seien sie müde
schwarzwald und vogesen
hätten sich diese kuhle
als weiches gewählt

lager aus acker und wald
grenze und keiner

im schlaf nur achtet
daß keine strähne
eures harzigen haars
naß wird vom rhein


© schneewanderer


strandläufer




mein freund
nannte er mich
rotbart gleich dazu

mohamed sein name
menschenfischer
der mich
auf einen kamelrücken
verkaufen wollte

der seekrankheit
entsagte ich
ihrem geruch

den menschen
nahm ich
wie er mich
als ein
gutes geschäft


© schneewanderer


strandläufer II




so nahmst
du abschied
in der nacht
von land
und wasser

salz
dem
salz

hinzufügend

eine träne
unter tränen


© schneewanderer


tiefenbach X




am weiher
an seinem ufer
immer sind wir danach

die spuren der tiere
erinnern uns
an dieses versäumnis

einmal werden
wir zeitig sein
früh mit der sonne
den kopf neigen
in die stille


© schneewanderer


die medina von hammamet




kühle unerwartet
eine enge
aus vertrautem
jasmin und blau

den blick hinein
verwehrt olivenholz
und stein

meerhundertjährig

aus den lautsprechern
erinnert eine stimme
an gott


© schneewanderer


meer




grün
die erste woge

die stunde
dreihundert mal grün
dreihundert mal sonne

der tag
dreitausend mal
sonne mal blau

der abend
das ende der gleichung
die nie aufgehen soll


© schneewanderer


flug nach afrika




ein sandkasten
die welt von
hier oben

über den alpen
scheint mir
da unten hat einer
besonders kräftig
den finger durch
die welt gezogen

war zufrieden damit
war es nicht

in meinem staunen
bin ich es

eines auf das ich
47 jahre warten durfte


© schneewanderer


haus zwischen den jahren




alles im aufbruch
zwischen taschen
und terminen
die großmutter
im mantel
viel zu früh
für alle
fertig schon

dieses haus wird nie leer


kindergeschrei
die ruhe eines sonntags
düfte nach tee und portwein

leben kam in diese wände
leben wird gehen
durch diese wände

glücklich
wer gast war
in diesem haus

er hat gelebt
die zeit
die ihm erlaubt war
zu bleiben


© schneewanderer


tribock




vier katapulte
die ausbeute
eines nachmittags

ihr zeichnen
ein zeichen
der genauigkeit
im ungenauen

nie werden sie
mauern zerstören


aber die vormals
weißen blätter
haben sie weit geöffnet
die tore der kindheit

lange nachdem ich
zum letzen mal
dahinter blickte


© schneewanderer


tiefenbach IX




das kleine wasser
die libellenwiege

hier also
fand ich euch
an halm
an gras
im maul des fisches

hier wo der sommer gedeiht
hier wo er sterben wird
mit all seinen farben

wie ihr

wie fisch
wie halm
wie libelle



© schneewanderer


nachsatz




die sanften
nackten hügel
gesehen
als sich
der staub legte

ihr haar
haben sie verloren
ihr golden gelbes haar

um dieses haar
hätte ich
diesen sonntag
leise genannt

wären da nicht
die kleinen trauben
gewesen

in ihrem seufzen
nach sonne


© schneewanderer


mammuts




"man könnte
elefanten aussetzen
da wo es sehr kalt ist

sind sie fett geworden
und ist ihnen ein fell gewachsen
haben wir wieder mammuts"

j. - zwölfjähriges nie gerade
werden wollendes fragezeichen



du wirst sie füttern
irgendwann stehen
sie in deinem schlafzimmer

kitzeln dich mit dem rüssel:
wach auf, es ist kein traum!


© schneewanderer


26. Juli 2010

leintalzoo - im affenhaus




da seid ihr
hinter gittern
hinter glas

fellgewordene
zukunft

stumm gebliebene
vergangenheit

nur kurz der drang
durch die stäbe hindurch
euch die hand zu reichen

keine zeit die ich kenne
könnte sie lösen


© schneewanderer


in deinen schlaf




deine angst
wäre meine
käme zu mir
gäbe es eine

sie war es nie

dieses blatt
das zwischen
uns paßt

davon sei ruhig
vertraue

es ist nur
dieser eine himmel

der blaue


© schneewanderer


bremsweg XII




hier war sie
mächtiger
die nacht

bei dieser spur
von fell und blut

um wieviel
ärmer der tag

um diese eine nacht

nur noch
fell und blut


© schneewanderer


jva kislau - die lesung




das gedicht
erklärt sich
nicht immer

bleibt gefangen
hinter mauern
die keiner überwindet

beim nächsten mal
werden wir
den steinen lauschen
beim zerfall


© schneewanderer


langhurst XI




nie sind sie verschwunden
mirabellenbaum
und buschbohnen

rindige
grüne
süße

wiege der kindheit

dort
in diesem labyrinth
sucht mich noch heute

erste
kleine
schlafende

sorge der mutter


© schneewanderer


bremsweg XI




eine sekunde
der furcht

sehe ich dich
wirst du leben

siehst du mich
tue ich es dir nach

nie näher
mensch
und tier

wie unter diesem
wimpernschlag
der angst


© schneewanderer


garten VI




in den blättern
ruht die zeit

ist uns schatten
ist uns licht

auch wir
ein blatt

strebend
fallend

tun so
als gäbe es
uns nicht


© schneewanderer


nacht




selbst jetzt
sind es wir
sie hindert
nichts

stilles gefäß
des tages
in das wir fließen

ruhend
bis an
den rand


© schneewanderer


juli




der regen
straft dich lügen

heute morgen
hast du
um nachsicht
gebeten
mit tränen in
der stimme


aber noch sind im jahr
der entschuldigungen viele


© schneewanderer


nach dem hartmannswillerkopf




kreuze auf deinem leib
manche leuchten in der nacht

kreuze soviele
wie bäume

am höchsten
möchte man fallen

hinunter
ins tal
die weinberge
streifen

mit den fingerspitzen
den rhein berühren

und sich wünschen
daß hier keiner
sterben mußte


© schneewanderer


hartmannswillerkopf im juli




dreißigtausend
liegen hier
zu tief ihr schlaf
für alle unwetter

der berg hier
sammelt sie
wie einst die leben

nun erorbert
farn und rittersporn
land und gipfel

siegreich
nur noch
die jungen
weißtannen


© schneewanderer


bremsweg X




erinnere ich mich
lange genug
an dein sterben

wenn ich
die augen
schließe

dann liegst du
nicht mehr
auf deinem
schwarzen weg

bist hellbraun
und fell
bist nase
und vorsicht

leben

werde ich mensch
auf immer ahnungslos
vor dem tier


© schneewanderer


erklärungsversuch




schweigen sammeln
bevor es endgültig verstummt
den augen sprache werden

die worte häufen
gegen das vergessen

die welt sehen
wie sie sein könnte
nie sein wird
immer schon war

eine welt schaffen
die meine ist
und deine


© schneewanderer


pausenblick XII




die seßhaften stare
erwarten mich draußen
in schnabelnähe der tauben

ein rand grün
bedacht mit
einem wolkenlosen
blauen lächeln

mehr grund
braucht
es nicht
zum frieden


© schneewanderer


4. Juli 2010

sommer




schon wieder
diese tage
ihren lauf nehmend
als ob sie
der sonne folgend
uns mahnen

vergeßt uns
nicht
zu schnell

drüben am baum
schaut ein ast
schon nach vorne
mit seinem dürren laub
inmitten der ahnungslosigkeit



© schneewanderer