28. März 2011

besitzfrage




den elstern
spreche ich
den morgen zu

spreche ihnen nach
vom weiß
bis ins schwarz
bis hinein
ins erwachende gedicht

bis nach oben
in den alten
ast der kirsche
am jungen sonntag


© schneewanderer



21. März 2011

votum





diesem krieg
gebe ich
meine stimme
wenn
amsel
die
amsel
jagt

sind sie
erschöpft
lassen sich
tauben nieder
dort wo
jeder gehört wird

einen tag
die welt
in die
gärten
schicken

sie hätte
keine wahl
mehr


© schneewanderer



fenstergrund




mit was
füttere ich
die tauben?

sie mögen
es nicht mehr
das harte brot
der worte

darum rufe
ich nach dir

komm ans fenster

wir schauen
die tage
wie sie
uns sehen

und vielleicht
werden sie
satt davon
die tauben

von unserem schauen
von unserem küssen


© schneewanderer



beneinung




keines
schreibe ich
je wieder

keines
der gedichte
für dich

sie sind
teil geworden

wie wir
teil geworden
sind

von dem einen
zu dem einen


© schneewanderer



15. März 2011

wolke




sie sehen
in jedem licht
nie war sie da
die angst
um dieses licht
alles licht

die himmel
sind friedlich
hier wo
wir sind

wie wir sind
könnten wir
der erde
dies antun
nichts anderes

das akw philippsburg
in sichtweite - seine wolke


© schneewanderer



9. März 2011

vorwort



vergeblich

uns stille
vermitteln
zu wollen

als wäre
nichts gewesen
vorher
aber alles war
ergriffen

wie wir sind
nahmen wir
die wörter

legten sie
in keine hände
außer den eigenen


© schneewanderer



8. März 2011

wiederwort




eins
gibt
das
andere


nimmt 
das 
nächste


wider
und
wider
spreche ich
unausschreibliches
aus


© schneewanderer



6. März 2011

2. März 2011

wiederwahl




eine stimme
ist dir sicher

diese leise
manchmal
meine

du hörst sie
immer und immer

und ich
kann nun
nicht mehr
verstummen

außer bei dir
immer und immer



© schneewanderer