24. April 2011

woge




raps
den nur
das auge
begrenzt


bis in
die iris hinein
dieses gelb



das
erste wort
wog sich
im wind

wähnte
sich
sicher

bis ich
den himmel
erfand
das wort nahm
es pflanzte
neben ihn


© schneewanderer



redewedung




meide
unnötiges

not
wird daraus

mehrt
man worte

bis keines
das andere
mehr wenden kann


© schneewanderer



stichtag




seit gestern
traue ich
den farben
wieder

seit ich
den blauregen roch

er mir versprach
die störche
blau zu blühen


© schneewanderer



16. April 2011

nachregen




losgelassene blüten
als wäre
der kirschbaum
eine schlechte mutter

aber keines
fiel unbeweint

fiel weich
auf ungeduldige erde
im harten monat april


© schneewanderer



ausssichtspunkt




so klein
nur mensch?

manche leben
stellen mitunter
seltsame fragen

wie man
mich sieht

was ich sah
wie ich es sah

nie geschah es
um besser
gesehen zu werden


© schneewanderer



11. April 2011

ausgangspunkt





da wo die taube
sonntag schrieb
ins beet

dort wo sich
vorsicht
und
frühling
einigten
im apfelbaum
laut und
mehrfarben

von da aus
beginne ich
zu schweigen


© schneewanderer



konjunktiv




würdest du
schreiben können
ohne zu beugen
mensch und wort

um wieviel näher
würdest du sein
dem mensch
und dem aufrecht sein?



© schneewanderer